Aus dem Gutachten der Ökologischen Arbeitsgemeinschaft Würzburg (ÖAW) GbR erstellt für die Nabu Ortsgruppe TBB im Jahr 2008.
Das Kelch-Steinkraut (Alyssum alyssoides) ist landesweit und regional als gefährdet eingestuft. Die Art ist in der Region in Steingrusgesellschaften sowie an Störstellen in Trocken- und Halbtrockenrasen und sehr selten auch auf extensiv bewirtschafteten Ackerflächen anzutreffen. Im Untersuchungsgebiet konnte das Kelch-Steinkraut an mehreren gestörten Stellen im Bereich der Halbtrockenrasen im zentralen Bereich des Übungsgeländes nachgewiesen werden.
Der Blaue Acker-Gauchheil (Anagallis foemina) ist landesweit als gefährdet eingestuft und wird in der regionalen Vorwarnliste geführt. Die Art ist in der Region auf extensiv bewirtschafteten Bereichen von Kalkscherbenäckern sowie an Störstellen in Halbtrockenrasen verbreitet. Im Untersuchungsgebiet konnte das Kelch-Steinkraut an mehreren gestörten Stellen im Bereich der Halbtrockenrasen im zentralen Bereich des Übungsgeländes nachgewiesen werden.
Der bundesweit stark gefährdete Frauenschuh (Cypripedium calceolus) ist landesweit und regional als gefährdet eingestuft. Die Art ist typisch für Kalk-Buchenwälder. Im Untersuchungsgebiet konnte der Frauenschuh mit ca. 100 Exemplaren an einer Waldlichtung nordwestlich des Übungsgeländes nachgewiesen
werden. Die Art ist nach BNatSchG streng geschützt.
Der Feld-Mannstreu (Eryngium campestre) ist landesweit und regional als gefährdet eingestuft. Die Art tritt in der Region meist in beweideten Halbtrockenrasen auf. Im Untersuchungsgebiet konnte der Feld-Mannstreu an mehreren Stellen im Bereich der Halbtrockenrasen im zentralen und südlichen Bereich des Übungsgeländes nachgewiesen werden. Die Art ist nach BNatSchG besonders geschützt.
Der bundesweit als gefährdet eingestufte Kreuz-Enzian (Gentiana cruciata) ist landesweit und regional als stark gefährdet eingestuft. Die Art tritt in der Region meist in Halbtrockenrasen und Säumen auf. Im Untersuchungsgebiet konnte der Kreuz-Enzian an mehreren Stellen im Bereich von Halbruderalen Halbtrockenrasen und in einem gemähten Halbtrockenrasen im östlichen Bereich des Übungsgeländes nachgewiesen werden. Die Art ist nach BNatSchG besonders geschützt.
Der bundesweit als gefährdet eingestufte Gewöhnliche Fransenenzian(Gentianella ciliata) wird landesweit und regional auf der Vorwarnliste geführt. Die Art tritt in der Region meist in Halbtrockenrasen und Säumen auf. Im Untersuchungsgebiet konnte der Gewöhnliche Fransenenzian an mehreren Stellen des Übungsplatzes nachgewiesen werden. Die Art ist nach BNatSchG besonders geschützt.
Der Wiesen-Hafer (Helictotrichon pratense) wird landesweit auf der Vorwarnliste geführt, regional gilt die Art als gefährdet. Die Art tritt in der Region meist in bodensauren Magerrasen und in oberflächlich versauerten Halbtrockenrasen und Säumen auf. Im Untersuchungsgebiet konnte der Wiesen-Hafer in
großen Beständen im zentralen Bereich des Übungsplatzes nachgewiesen werden.
Die bundesweit als gefährdet eingestufte Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera) wird landesweit und regional ebenfalls als gefährdet angesehen. Die Art tritt in der Region meist in Trockenrasen, Halbtrockenrasen und Säumen auf. Im Untersuchungsgebiet konnte die Fliegenragwurz in lichten Waldbereichen
im Norden des Übungsplatzes nachgewiesen werden. Die Art ist nach BNatSchG besonders geschützt.
Das bundesweit als gefährdet eingestufte Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) wird landesweit und regional ebenfalls auf der Vorwarnliste geführt. Die Art tritt in der Region meist auf Trockenrasen, Halbtrockenrasen und Säumen auf. Im Untersuchungsgebiet konnte das Helm-Knabenkraut auf einer
Wiese im Westen sowie in Säumen und Halbtrockenrasen im zentralen Bereich des Übungsplatzes nachgewiesen werden. Die Art ist nach BNatSchG besonders geschützt.
Das bundesweit als gefährdet eingestufte Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea) wird landesweit und regional auf der Vorwarnliste geführt. Die Art tritt in der Region meist in Säumen und lichten Wäldern auf. Im Untersuchungsgebiet konnte das Purpur-Knabenkraut vereinzelt an Waldrändern und in lichten
Waldbeständen nachgewiesen werden. Die Art ist nach BNatSchG besonders geschützt.
Der bundesweit als stark gefährdet eingestufte Elsässer Haarstrang (Peucedanum alsaticum) wird landesweit als gefährdet eingestuft und regional auf der Vorwarnliste geführt. Die Saumart hat in der Region ihren Verbreitungsschwerpunkt für Baden-Württemberg. Im Untersuchungsgebiet konnten einige wenige Exemplare in dem „Parkwald“ im zentralen Bereich des Übungsgeländes nachgewiesen
werden.
Der bundesweit als gefährdet eingestufte Arznei Haarstrang (Peucedanum officinale) wird landesweit als gefährdet eingestuft und regional als stark gefährdet angesehen. Die Saumart hat in der Region um Tauberbischofsheim die einzigen bekannten Vorkommen für das nördliche Baden-Württemberg.
Im Untersuchungsgebiet konnten einige wenige Exemplare in dem Wald im nördlichen Bereich des Übungsgeländes nachgewiesen werden.
Das Steppen-Lieschgras (Phleum phleoides) wird landesweit als gefährdet eingestuft und regional als stark gefährdet angesehen. Die Magerrasenart hat einen Verbreitungsschwerpunkt für Baden-Württemberg. Im Untersuchungsgebiet konnte die Art im Bereich der Magerrasen und halbruderalen Trockenrasen nachgewiesen werden.
Die bundesweit als gefährdet eingestufte Berg-Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha) wird landesweit als gefährdet eingestuft und regional als stark gefährdet angesehen. Die Art tritt vorwiegend in Säumen und lichten Wäldern auf. Im Untersuchungsgebiet konnte die Art mehrfach in den Waldrandbereichen
im nördlichen Teil des Übungsgeländes nachgewiesen werden. Die Art ist nach BNatSchG besonders geschützt.
Die bundesweit als gefährdet eingestufte Gewöhnliche Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) wird landesweit und regional als gefährdet eingestuft. Die Art tritt vorwiegend in Magerrasen und Säumen auf. Im Untersuchungsgebiet konnte die Art nicht nachgewiesen werden, sie tritt jedoch an einem Waldrand
nordwestlich des Übungsgeländes auf. Die Art ist nach BNatSchG besonders geschützt.
Das bundesweit als gefährdet eingestufte Grünliche Wintergrün (Pyrola chlorantha) wird landesweit und regional als stark gefährdet eingestuft. Die Art tritt vorwiegend in lichten Nadelwäldern (Kiefern) auf. Im Untersuchungsgebiet konnte die Art am nordwestlichen Rand des Übungsgeländes nachgewiesen
werden.
Die Erbsen-Wicke (Vicia pisiformis) wird landesweit als stark gefährdet und regional als gefährdet eingestuft. Die Art tritt vorwiegend in lichten Wäldern und an Waldrändern auf. Im Untersuchungsgebiet konnte die Art an einem Binnensaum im nördlichen Teil des Übungsgeländes nachgewiesen werden.
Die Blattflechte Peltigera praetextata ist bundesweit als gefährdet eingestuft. Die Art tritt vorzugsweise in lichten Wäldern auf. Im Untersuchungsgebiet tritt die Art vereinzelt am Grund von Bäumen und an Steinen in dem bewaldeten nördlichen Teil des Übungsgeländes auf.
Die Blattflechte Peltigera rufescens ist bundesweit als gefährdet eingestuft. Die Art tritt vorzugsweise in Trockenrasen und Steingrusgesellschaften auf. Im Untersuchungsgebiet konnte die Flechte im
zentralen Teil des Übungsgeländes nachgewiesen werden.
Die Schüsselflechte Pleurosticta acetabulum ist bundesweit und landesweit als gefährdet eingestuft. Die Art tritt an der Rinde von frei stehenden Bäumen auf. Im Untersuchungsgebiet konnte die Flechte an einer Eiche im östlichen Teil des Übungsgeländes nachgewiesen werden. Die Art ist nach
BNatSchG besonders geschützt.
Die Bandflechte Ramalina farinacea ist bundesweit als gefährdet eingestuft. Die Art tritt an der Rinde von frei stehenden Bäumen auf. Im Untersuchungsgebiet konnte die Flechte an einer Eiche im östlichen Teil des Übungsgeländes nachgewiesen werden. Die Art ist nach BNatSchG besonders geschützt.
Die Bartflechte Usnea filipendula ist bundesweit als stark gefährdet und landesweit als gefährdet eingestuft. Die Art tritt an der Rinde und an Ästen von frei stehenden Bäumen und Gebüschen auf. Im Untersuchungsgebiet konnte die Flechte an einer Schlehe im zentralen Teil des Übungsgeländes nachgewiesen werden. Die Art ist nach BNatSchG besonders geschützt.