Schmetterlinge

Brachenleite ein Paradies für Schmetterlinge

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Wenn ein Schmetterlingsexperte eine solche Aussage trifft, weiß er, von was er spricht. Günter Ebert, u. a. Herausgeber des umfangreichen Grundlagenwerkes „Die Schmetterlinge Baden-Württembergs“, mehrfach ausgezeichnet für seine herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Entomologie kennt durch seine Forschungsarbeit den gesamten Main-Tauber-Kreis.  Der Raum um TBB nimmt dabei eine besondere Stellung ein, was sich auch in seinem Grundlagenwerk widerspiegelt.

So ist es für ihn keinesfalls verwunderlich, dass Marlies Jütte im Zeitraum 2009- 2012 für die NABU-OG.TBB die erstaunliche Anzahl von über 100 Schmetterlingsarten kartiert, aufgelistet u. obendrein in einer höchst beeindruckenden Weise auf digitalem Träger jederzeit nachweisbar festgehalten hat. Und dies sind längst nicht alle hier vorkommenden Arten, so der Schmetterlingsexperte. Das gesamte Feld der Nachtfalter müsste außerdem hier noch erkundet werden. Dr. Robert Trusch, Kurator Lepidoptera, Abt. Biowissenschaften, Ref. Entomologie ist u. a. gleichzeitig auch Spezialist bei der Erfassung der Nachtfalter und hat sein Kommen bereits angekündigt.

Ein größeres Projekt wissenschaftlicher Arbeit soll im MTK gestartet werden. Ein besonders komplexes Beispiel sind die mit Ameisen vergesellschafteten „myrmekophilen“ Bläulinge, bei denen das enge Zusammenspiel zwischen Wirtspflanzen und Ameisenpartnern eine entscheidende Rolle für deren langfristigen Fortbestand spielt. Ziel ist es, zum Schutz dieser sensiblen Bläulingsarten das Wissen über ihr Vorkommen, ihre Futterpflanzen und Ameisenpartner in der Region auf den aktuellen Stand zu bringen, um dann Konzepte für einen effektiven Schutz zu erarbeiten. Die Leitung dieses Forschungsprojektes soll der Dipl. Biologe Dr. Matthias Sanetra übernehmen, der ebenfalls einen Tag lang diesen einzigartigen Lebensraum erkundete u. dabei  große Begeisterung zeigte.

Wenn auf der einen Seite ¾ der Tagfalterarten in Baden-Württemberg mangels Lebensraum auf der roten Liste stehen und andererseits hier auf der Brachenleite paradiesische Verhältnisse für Schmetterlinge hinsichtlich der Artenvielfalt vorgefunden werden, dann ist natürlich das überregionale Interesse an diesem hochwertigen Biotop für die Wissenschaft bestens nachvollziehbar.

Text und Fotos: Udo Fehringer