Etwa ein Drittel der Vogelarten sind in den letzten 50 Jahren bei uns verschwunden! Ca. 65 % der Vögel aus der Agrarlandschaft stehen auf der Roten Liste! Der Bestand der Feldlerche ist in manchen Regionen bis zu 80 % zurückgegangen!
Sperber
Vor diesem Hintergrund sind die Ergebnisse der Bestandserfassung der Vögel auf dem ehemaligen Standortübungsplatz TBB mit 81 Vogelarten hervorragend. Davon gehören 24 der nachgewiesenen Vogelarten zu den nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützten Arten.
Von den nachgewiesenen 82 Vogelarten nutzen 38 Arten die als NSG vorgeschlagenen Flächen zur Brut, 17 weitere Arten brüten in den unmittelbar angrenzenden Waldgebieten. Unter den Brutvogelarten innerhalb der vorgeschlagenen Grenzen sind mit dem Rebhuhn (Perdix perdix) und dem Wendehals (Jynx torquilla) zwei stark gefährdete Arten (RL 2). Die vorliegenden Beobachtungen zeigen, dass das Gebiet auch ein wertvoller Lebensraum für Sommer- bzw. Wintergäste oder durchziehende Vogelarten ist (z. B. Baumfalke, Braunkehlchen, Kiebitz, Kornweihe, Wiesenweihe, Ortolan, Rohrweihe, Steinschmätzer, Wespenbussard, Wiedehopf, Raubwürger).
Die Auflistung bezieht sich auf den Beobachtungszeitraum 2008-2009. Besonders erfreulich ist dabei die Feststellung, dass es keinen anderen Standort im hiesigen Raum gibt, auf dem eine solche Artenvielfalt nicht nur seltener Arten sondern auch eine außergewöhnlich hohe Anzahl der Individuen gleicher Arten anzutreffen ist.
junge Feldlerche
War noch vor wenigen Jahren nur hier die Heidelerche zu hören, so ist es heute auch schon wirklich außergewöhnlich, allein 6 Brutpaare der Feldlerche hier im Jahr 2009 zu registrieren.
Die Liste der Arten wird laufend erweitert und mit Bild- und Tondokumenten aus dem Gebiet ergänzt. Über die Mitteilung eigener Beobachtungen und Bilder oder Tonaufnahmen würden wir uns sehr freuen.
Text und Fotos: Udo Fehringer